Abriss trotz Schutzzone.
Das Wohn- und Geschäftshaus in der Ungargasse 25 wurde um 1800 errichtet. Die Nutzungen im Erdgeschoss haben im Laufe der Jahre vielfältige Veränderungen erfahren, von der regionalen Polizeistation über eine Druckerei bis hin zu verschiedenen Werkstätten. Das Obergeschoss wurde stets für Wohnzwecke genutzt. Das Gebäude besticht durch seine Biedermeierarchitektur, die in ihrer Gestaltung den eleganten und schlichten Stil dieser Epoche widerspiegelt, mit wenig Ornamentik geschmückt und einer klaren Symmetrie der Gebäudestruktur. Trotz des historischen und schützenswerten Charakters des Gebäudes steht das Grundstück, welches dem renommierten Börseninvestor Alexander Proschofsky gehört, vor einem ungewissen Schicksal.
Im Traditionsgasthaus "Zum alten Heller" hat es sich ausgekocht.
Berühmtheiten wie Peter Klein und Mary Nagl besuchten regelmäßig das "Zum Alten Heller", wie in einem Artikel des Augustin berichtet wird. Der pensionierte Gastwirt Karl Fügert erinnert sich an Besuche der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, die das Gasthaus als normalen, angenehmen Ort beschreibt. Der Maler Quirin Johann Zimbal, Verantwortlicher für bedeutende Gemälde in Kirchen, war ebenfalls ein herausragender Bewohner. 2023 wird das Gasthaus Hauptdarsteller im Theaterstück "Songs about Places: 'Zum alten Heller'" der Gruppe "Bum Bum Pieces". Diese künstlerischen Hommagen und Erinnerungen sollen das Erbe bewahren und gegen den drohenden Abriss kämpfen.
Nummer 9 sucht die Liebe.
Das dreistöckige Haus in der Freundgasse, im 19. Jahrhundert erbaut, erfährt durch eine Aufstockung seine heutige Form. Quellen der MA 37 berichten von späteren Umbauten und einer einstigen Geschäftstelle im Erdgeschoss. Im 21. Jahrhundert gerät das Haus in Vergessenheit und dient als Leinwand. 2012 beginnt eine Renovierung, aber 2022 endet die Hoffnung mit dem Tod des Besitzers. Obwohl nicht besonders geschichtsträchtig, ist das Haus Teil eines geschützten Ensembles in der Freundgasse. Während die Nachbarn längst renoviert wurden, steht Nummer neun unverändert da, von Tauben bevölkert und verlassen.
Nummer 22 verliert Visage.
Einige Gehminuten des Schlosses Belvedere und praktisch gegenüber des einstigen Südbahnhofs erstreckte sich das im Jahr 1888 erbaute vierstöckige Zinshaus des angesehenen Architekten Oskar Merz. Das Erdgeschoss des Gebäudes beherbergte gewerbliche Einheiten, darunter das Unternehmen Gstöttner Busreisen und den Optiker Podiwinsky. Die oberen Stockwerke hingegen waren für Wohnzwecke vorgesehen und zeichneten sich durch hohe Wände, Stuckdecken sowie beeindruckende Fassadenelemente wie Segmentgiebel, geschwungene Giebel, kunstvolle Kartuschen und eine reiche Ornamentik aus – eine charakteristische Gründerzeitfassade. Trotz der historischen Bedeutung und des architektonischen Reichtums des Gebäudes wurde es 2015 aufgrund einer erhöhten Bauklasse des Grundstücks und der fehlenden Schutzzone abgerissen.